Der Nachthimmel: Die Circumpolarsternbilder

Am Sternenhimmel gibt es auch noch eine Region, in der die Objekte über das ganze Jahr am Nachthimmel sichtbar sind. Man nennt diese Zone „Circumpolar“. Sie erstreckt sich, wie der Name schon sagt, kreisförmig um den Pol mit einem Radius von 90°-b (b: geographische Breite des Beobachters). Die Objekte in diesem Bereich sind wie gesagt immer am Nachthimmel sichtbar nur in einer entsprechend anderen Position, je nach Jahreszeit.

Aus dieser Situation, und aus der Tatsache, dass ein Stern für einen Umlauf 23 h 56 min 04,09 sek. benötigt, kann man einen Algorithmus entwickeln, der die Uhrzeit aufgrund der Stellung einer besonderen Sternkonstellation und dem Ablese- Zeitpunkt ermittelt (bis auf 1/4 Stunde genau).

Diese Circumpolarzone kommt durch die Schräglage der Erdachse zu ihrer Bahn zustande. Am Äquator gibt es keine Circumpolarsterne während es am Pol nur Circumpolarsterne gibt. Wie gesagt die Zone ist von der geographischen Breite des Beobachters abhängig.

Aufgrund der Besonderheit dieser Situation geben wir einige Objekte an die in dieser Zone auf 50° N zu finden sind.

  • Ursa Major (= Großer Bär = Großer Wagen). Hier ist M81 die hellste Galaxie einer ganzen Galaxiengruppe, in einer Entfernung von 12 Mio. LJ. im Fernglas gut zu sehen, da die Galaxie einen hellen Kern hat.
  • Cassiopeia Der offene Sternhaufen NGC 457 in 8 000 LJ. Entfernung ist im Fernglas gut aufgelöst. Auch M 103 ist ein offener Haufen in 9 000 LJ Distanz. Der andere offene Haufen NGC 663 ist im Fernglas beeindruckend in Sterne aufgelöst . M 52 wieder ein offener Haufen in 5 000 LJ. Entfernung ist im Fernglas nebelförmig und nicht in Sterne aufzulösen.
  • Cepheus Hier muss man auch einen offenen Haufen erwähnen, den man gut im Glas beobachten kann: es ist IC 1396 in einer Distanz von 2 400 LJ.

Letzte Änderung am 15.06.2000 durch astroman

Die Frühlingssternbilder: Der große Wagen (Ursa Major)

Hier soll auch mal wieder auf eine Doppelsternkonstellation hingewiesen werden. Mizar, das bekannte Doppel mit Alcor steht am Knickpunkt der Deichsel. Die Distanz der beiden Komponenten beträgt 11′.8.

Das Auflösungsvermögen des normalen Auges ist ca. 5′ , daher sollte man diese Konstellation mit bloßem Auge gut erkennen. Man nennt sie daher auch „Augenprüfer“. Im Fernglas geben sie einen schönen Anblick.


Letzte Änderung am 12.06.2000 durch astroman

Die Herbststernbilder: Dreieck (Triangulum)

M33 ist die Triangulum-Galaxie, man kann sie bei dunklem Himmel mit 7-facher Vergrösserung leicht finden, da sie im Blickfeld mit dem Stern Alpha liegt. M33 ist die zweitgrößte Galaxie nach der Andromeda-Galaxie und befindet sich in gut 3 Mio. LJ. Entfernung.

Für die Beobachtung braucht man einen dunklen, klaren Himmel (kein Mond am Himmel! Das hilft natürlich bei jeder Beobachtung von Galaxien oder anderen lichtschwachen Objekten).


Letzte Änderung am 27.05.2000 durch astroman

Die Wintersternbilder: Stier (Taurus)

Hier finden wir ein lohnendes und besonders deutliches und schönes Objekt, M45 auch Plejaden oder Siebengestirn genannt. Ein offener Sternhaufen, der schon in der Frühzeit zur Orientierung in der Jahreszeit benutzt wurde, da man die Gruppierung deutlich mit blossem Auge erkennt. Seine Entfernung ist ca. 444 LJ. Selbst ein Glas mit 20-facher Vergrößerung zeigt noch den gesamten offenen Haufen im Blickfeld.

Ferner sind da noch die Hyaden zu erwähnen , die sich um den Hauptstern des Taurus, den Aldebaran, in loser, offener Form gruppieren. Nur mit blossem Auge oder Opernglas sind die Hyaden aufällig.

Das Objekt NGC1647 ist ein Sternhaufen, den man im Fernglas in einige Sterne auflösen kann.


Letzte Änderung am 31.05.2000 durch astroman

Die Herbststernbilder: Perseus

Der Perseus ist ein großes und beeindruckendes Sternbild, das interessante Fernglasobjekte beinhaltet.

Das wohl imposanteste Objekt ist der Doppelsternhaufen h und chi (NGC 869 und 884). Sie sind in klaren Nächten mit freiem Auge zu erkennen. Im Fernglas bieten sie einen prachtvollen Anblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Entfernung beider Haufen liegt bei 7 500 LJ. Die Ausdehnung jedes Objektes ist 70 LJ.

Auch M34 ist ein sehr schöner offener Sternhaufen für das Fernglas. Die Entfernung : 1 500 LJ. Der Haufen hat eine sichtbare Ausdehnung die der Fläche des Vollmondes entspricht ( 30′ ).

Weitere Objekte sind : NGC 1528, ein offener Sternhaufen von dem man im Glas nur wenige Sterne sieht. Die Entfernung : ca. 2 500 LJ.

Der Sternhaufen NGC 1245 erscheint als schwacher Nebel im Fernglas, in ca. 10 000 LJ. Entfernung.


Letzte Änderung am 28.05.2000 durch astroman

Die Herbststernbilder: Pegasus

Das Sternbild Pegasus wird von einer großen Viereckkonstellation dominiert, und ist daher leicht aufzufinden. Man nennt sie auch Herbstviereck. Hier bietet sich als Fernglasobjekt M15, ein Kugelsternhaufen zur Beobachtung an. Seine Entfernung: 35 000 LJ. Seine Helligkeit liegt knapp ausserhalb der Sichtbarkeit mit bloßem Auge.

M15 ist das schönste Objekt seiner Art am Herbsthimmel es ist relativ leicht zu finden, da er in einer Linie mit Theta und Epsilon liegt (siehe Skizze). Mit 7- facher Vergrößerung ist er gut zu identifizieren.


Letzte Änderung am 28.05.2000 durch astroman

Die Wintersternbilder: Orion

Eines der imposantesten Objekte des nördlichen Sternenhimmels ist der Gasnebel M42 im Orion, ein attraktives Fernglasobjekt. Ab ca. 8-facher Vergrößerung kann man Sterne im Nebel erkennen. Wenn Sie ein Glas mit 20-facher Vergrößerung zur Verfügung haben, können Sie sogar die trapezförmige Mehrfach-Sternkombination im Nebel erkennen. M42 ist ca. 1 350 LJ. von uns entfernt.


Letzte Änderung am 31.05.2000 durch astroman

Die Sommersternbilder: Leier (Lyra)

Epsilon in der Leier (Lyra) steht nahe beim Haupstern Vega und ist ein berühmter 4-fach Stern, bestehend aus 2 Doppelsternsystemen die um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen. Die Entfernung ist ca. 162 LJ.

Zwischen Beta und Gamma liegt der berühmte Ringnebel M57 , der jedoch nur mit einem Teleskop beobachtbar ist.

Den Kugelsternhaufen M56 hingegen kann man von Beta im Sternbild Schwan (Cygnus) aus mit einem Fernglas mit 12-facher Vergrößerung lokalisieren.


Letzte Änderung am 23.05.2000 durch astroman

Die Frühlingssternbilder: Löwe (Leo)

Das Sternbild Löwe ist eines der hellsten Sternbilder des Tierkreises. Der Hauptstern Alpha mit Namen Regulus ist ein deutlicher Orientierungspunkt in dieser Himmelsregion.

Im Löwen gibt es einige Galaxien, die jedoch eine sehr geringe Helligkeit haben und daher nur mit dem Teleskop beobachtbar sind. Es gibt zwei Ausnahmen: M65 und M66. Sie liegen im Bereich der Beobachtbarkeit des Fernglases. Es sind jedoch schwierige Objekte, die ausgezeichnete Bedingungen und mindestens 12-fache Vergrößerung voraussetzen.

Der Stern Theta Leonis kann als Ausgangspunkt bei der Suche dienen. Beide Objekte sind Spiralgalaxien in einer Entfernung von 40 Mio LJ bzw. 31 Mio LJ. (zum Vergleich: Der Nachbarstern zur Sonne hat eine Distanz von 4,2 LJ.)


Letzte Änderung am 12.06.2000 durch astroman

Die Frühlingssternbilder: Wasserschlange (Hydra)

Die Wasserschlange (Hydra) ist ein sehr großflächiges, schwaches Sternbild. Wir verzichten auf eine Skizze, weil sie beim Aufsuchen keine Hilfe wäre. Ich schlage vielmehr vor, eine Sternkarte zur Hand zu nehmen, und die Sterne Pi und Gamma zu lokalisieren. Gamma liegt knapp 7° südlich von Spica, dem sehr deutlichen Hauptstern der Jungfrau.

Zwischen Pi und Gamma weiter südlich liegt M83, eine Galaxie in 15 Mio LJ. Entfernung, jedoch so hell, dass sie mit dem Fernglas auffindbar ist.


Letzte Änderung am 12.06.2000 durch astroman