Warum funkeln Sterne?
Das Funkeln (Szintillation) von Sternen entsteht dadurch, dass sich die Lichtbrechung in der Atmosphäre bei verschiedener Temperatur und damit verschiedener Dichte ändert. An den Grenzflächen von Luftpaketen verschiedener Temperatur entstehen Turbulenzen, die kleinräumig sind und sich in Bruchteilen von Sekunden ändern. Das Licht wird also rasch und unvorhersehbar gebrochen, so daß der Betrachter eine rasche Helligkeitsänderung und – bei flächenhaften Objekten – auch eine Verzerrung der Form sieht.
Am schönsten kann man das Funkeln am Sirius wahrnehmen, der in unseren Breiten im Winter relativ tief im Süden steht. Benutzt man ein Fernglas, so ist der Effekt des Funkelns noch beeindruckender. Sehr schön zu beobachten ist auch das Funkeln der Plejaden. Starkes Funkeln ist das Zeichen für eine unruhige Wetterlage, z.B. bei raschem Wetterwechsel.
Planeten funkeln wesentlich weniger als Sterne, woran man sie auch identifizieren kann. Die Ursache liegt darin, dass wir die Sterne selbst in großen Fernrohren wegen ihrer großen Entfernung nur als Punkte sehen. Die Planeten aber sind flächenhaft sichtbar. Die Fläche eines Planetenscheibchens kann man sich aus vielen Lichtpunkten zusammengesetzt vorstellen, die unabhängig voneinander funkeln und deren Lichtsumme man annähernd konstant sieht. Funkeln bei Planeten kann man erst wahrnehmen, wenn die Richtungsänderung, die die Lichtstrahlen erfahren, von der gleichen Größenordnung ist, wie der scheinbare Durchmesser des Planeten. Das sieht man nur bei extrem starker Luftunruhe.
Text: W. Mahl/K.D.Scheck
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